Erst die richtige Bord- oder Versorgungsbatterie macht Ihr Wohnmobil unabhängig vom Landstrom
Wie lade ich meine Wohnmobil-Bordbatterie richtig?
Zuerst einmal achten Sie beim Kauf einer neuen Bordbatterie darauf, dass Ihr Ladegerät und der Solar-Laderegler in der Lage sind den gewünschten Batterietyp richtig zu laden. Das Ladegerät sollte mindestens 10% der Akkukapazität als Ladestrom zur Verfügung stellen. Ein an die Batterien angebrachter Temperaturfühler hilft dem Ladegerät die Ladespannung herunter zu regeln, falls dies die Batterietemperatur erfordert.
Welche Ladetechnik passt zu welchem Batterietyp?
Ganz einfach und pauschal gesagt, kann Ihnen darüber nur der Hersteller Ihrer Bordbatterie eine korrekte Antwort geben. AGM-Akkus unterscheiden sich häufiger in der Ladeendspannung als es den meisten Ladegeräten recht ist. Daher, Augen auf bei der richtigen Einstellung der Ladekennlinie. Denn, auch heute werden noch einfache Ladegeräte mit nur zwei Ladekennlinien für flüssige Blei-Säure-Batterien und Gel-Batterien in Wohnmobilen verbaut. Wenn kein anderes Ladegerät angeschafft werden soll, fällt daher die Wahl für eine neue Bordbatterie auf diese beiden Batterietypen.
Die Hersteller des EBL (Elektroblock) z.B. die Firma Schaudt, haben erst seid Anfang 2016 eine echte AGM-Ladekennlinie für AGM Typ 2 (Ladeendspannung 14,7V – 14,8V), auch dies gilt beim Neuerwerb zu beachten.
Die weitere Aufmerksamkeit sollten Sie dem Solar-Laderegler widmen. Die Solarmodule laden, während das Fahrzeug nicht am Stromnetz angeschlossen ist, die Versorgungs-Batterien. Der Laderegler muss daher auch auf den jeweiligen Akkutyp eingestellt werden.
Eine falsche Ladekennlinie kann den Bordakku schädigen und ein kostspieliger Akku-wechsel steht wieder bevor.
Wenn Sie die Ladetechnik richtig nutzen, werden es die Akkus mit einer langen Lebensdauer danken.
Ladekennlinie für Gel- und AGM-Versorgungsbatterien
Moderne Ladegeräte von z.B. VOTRONIC verfügen über verschiedene Ladekennlinien und lassen sich auf den jeweiligen Batterietyp einstellen. Einzelne Kennlinien unterscheiden sich zum Beispiel in der Höhe der Schlussspannung oder in der Dauer, die Ladespannung anliegt.
Das gleiche gilt natürlich auch für Solaranlagen, deren Laderegler diese Arbeit in der landstromlosen Zeit genauso vollbringen.
Neben den Blei-Säure-Batterietypen etablieren sich die Lithium-Ionen-Akkus, genauer gesagt die Lithium-Eisenphosphat-Akkus, kurz LiFePO4 Akkus als Versorgungsbatterien für Wohnmobile und Caravans.
Ein Vorteil von LiFePO4 Akkus, sie sind sehr leicht und können komplett entladen werden. Während ein Blei Säure Akku (GEL oder AGM) nicht unter 50% entladen werden sollte. Das bedeutet, wenn Sie die gleiche Entnahme Kapazität mit einem Bleisäure Akku erreichen wollen, benötigen Sie die doppelte Größe eines Lithium Ionen Akkus. Somit haben sie ein Vielfaches an Gewicht und Volumen zu transportieren.
Weiterhin kann ein Lithium Akku sehr schnell vollgeladen werden, er nimmt große Ströme hervorragend auf.
Ein weiterer Vorteil ist die hohe Anzahl von ca. 5000 Ladezyklen. Dadurch amortisiert sich die hohe anfangs Investition im Gegensatz zu herkömmlichen Bleibatterien schon beim Kauf des zweiten Satz Akkus.
Mein Fazit:
Schenken Sie der Versorgungsbatterie etwas Beachtung, vermeiden sie Tiefentladungen und Laden Sie die Batterie möglichst mit dem Ladestrom die der Hersteller in seinen Datenblättern vorgibt. Kaufen Sie ausschließlich Akkus die als Versorgungsbatterien ausgewiesen sind. AGM Start-Stopp Batterien sind nicht für die Versorgung eines Reisemobils gedacht, Starterbatterien ebenfalls nicht. Sie altern bei Zyklischen Anwendungen schneller, so dass die gesparten Anschaffungskosten bald wieder Investiert werden müssen.
Bei billigen zyklenfeste Batterien achten Sie auf die Anzahl der Ladezyklen, auch hier kann man Qualität erkennen. Gute zyklenfeste Batterien halten meist bedeutend länger als günstige Produkte.
Wer mit Gewichts Problemen zu kämpfen hat kann mit dem Einsatz eines LiFePO4 Akkus gehörig Gewicht einsparen, ein vergleich lohnt sich.
Mit einem Märchen möchte ich hier am Ende auch noch Schluss machen.
Es gibt immer wieder Zubehör Verkäufer und Wohnmobilhändler/Servicewerkstätten , die behaupten, dass offene Blei-Säure Batterien nicht im Wohnmobil eingebaut werden dürfen. Diese Behauptung ist unwahr, Sie müssen lediglich die eventuell anfallenden Gase mit einem Schlauch aus dem Wohnraum hinaus leiten.
Einige Einsteiger Wohnmobile werden heute noch mit offenen Blei-Säure- Akkus ausgeliefert und diese sind in jedem Fall besser als ungeeignete Start-Stopp AGM-Akkus.