Wer sich eine Solaranlage auf sein Wohnmobil montieren möchte, muss sich schon einige Gedanken machen.
Nicht nur darum, wie viel Platz und Kapazität die Anlage besitzen soll, oder was alles über Solarenergie betrieben werden soll, sondern vor allem auch, wo er plant sich aufzuhalten.
Sonne ist eben nicht gleich Sonne, was die folgende Karte selbsterklärend zeigt:
Wie die Karte von öko-energie sehr übersichtlich zeigt, sind sowohl die täglich verfügbaren Sonnenstunden als auch die verfügbare Energie überall auf der Welt unterschiedlich – nicht zu vergessen, dass in Wintermonaten selbst in sonnigen Gefilden bewölkte Tage oder auch Regentage vorkommen.
Wer also auf Nummer sicher gehen will und fixe Wunschlocations hat, an denen er zum Beispiel überwintern möchte, sollte sich aus diesen Regionen die Statistiken zu den Sonnenstunden und der Einstrahlung der letzten 10 Jahre zu Gemüte führen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Überall zuhause
Etwas schwieriger wird es dann schon bei den Globetrottern, die quasi überall auf der Welt oder zumindest Europa zuhause sind.
Selbst in Spanien gibt es gravierende Unterschiede zwischen Norden und Süden, Osten und Westen, die nicht zu unterschätzen sind.
Insgesamt ist das allerdings auch nur einer von gefühlten 20 Bausteinen bzw. Fragen, die für eine vernünftige Konzipierung, Beratung und Montage benötigt werden. (Mehr dazu im Blogartikel „WoMo-Solaranlage geplant? Diese Fragen sollten Sie sich ehrlich beantworten“)
Falschinformationen und Gedankenfehler
Des Campers größter Feind ist in diesem Fall oft genug er selbst. Angefangen bei Werbeversprechen sowohl von Ferienregionen als auch Solaranlagen-Anbietern ist die Bandbreite weit – und wird innerhalb einer Eigenkonzeption oft genug auch noch durch fehlendes Wissen über Energieverluste, Entlademöglichkeiten des Speicherakkus und auch dem Eigenverbrauchswert von Laderegler und Stromwandler ergänzt.
Lieber gleich zum Fachmann, der die Feinheiten aus dem Effeff kennt und auf schwerwiegende Fehleinschätzungen hinweisen kann, bevor die böse Überraschung folgt.
Akku ist nicht gleich Akku
Auch hier gibt es extreme Unterschiede; gängig sind die Blei-Säure-Batterien, die aber nicht nur frei bzw. belüftet stehen und gewartet werden müssen, aber auch die AGM-Batterien sind bei Solaranlagen sehr beliebt. Neuestes Mitglied der Familie, wenn auch schon nicht mehr ganz jung (aber mittlerweile deutlich ausgefeilter) sind die Litium-Ionen-Batterien.
Extremer Vorteil ist, dass sie nicht nur deutlich leichter und platzsparender sind, sondern auch komplett entladen werden können, wobei Blei-Säure oft nur bis 70%, AGMs bis 50 % entladen werden können.
Auch wenn die Li-Ionen-Batterien preislich deutlich zu Buche schlagen, zeigt folgendes Schaubild doch, dass sie sich dennoch rechnen:
Unter dem Strich kommen die Kosten des Lebenszyklus‘ zwar auf das Selbe hinaus, wer jedoch in Sachen Platz etwas planen muss oder auch gewichtstechnisch an seine Grenzen stößt, ist mit den neuen Generationen der Li-Ion-Batterien besser bedient.
So zeigen sich schon in diesen zwei Punkten große Unterschiede, die für sich alleine stehend schon klarstellen, dass eine anständige Solaranlage weder aus dem Handgelenk erstellt werden sollte, noch dass es eine Fünf-Minuten-Kalkulation ist.
Sowohl der Camper selbst als auch das montierende Unternehmen sind hier gleichermaßen gefragt, ihre Hausaufgaben zu machen.
Dazu gibt’s in Kürze einen Fragebogen und eine Berechnungsliste auf Excel-Basis, um Dir diese Aspekte zu erleichtern.
Wir können Dir nur raten: Nimm die Berechnungen ernst und mache sie lehrbuchartig, so kannst Du dem Monteur und Vertrieb Deiner Solaranlage genau die Werte geben, die für alle Beteiligten die passenden Schlüsselwerte beinhalten.